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9. Nov 2015 Comments (0) Views: 2578 Städte

Toledo weckt Leidenschaft

“Glücklich derjenige, der als Spanier und Toledaner geboren wurde“. Miguel de Cervantes.

Ich habe eine besondere Schwäche für kastilische Orte im Allgemeinen, aber Toledo ist auf jeden Fall meine Lieblingstadt. In Toledo geht es um die kleinen Dinge, es ist eine kleine Stadt, um sich in ihren Gassen und Winkeln zu verlaufen.

Toledo befindet sich nicht unweit von Madrid, deswegen ist der Besuch dieser von der Unesco zum Kulturerbe ertklärten Stadt ein perfekter Plan, wenn man in Madrid ist und Lust auf einen Tagesausflug hat.

Toledo ist so besonders, weil man die Einflüsse von drei verschiedenen Kulturen sehen kann: Moslems, Juden und Christen, alle drei Religionen haben in dieser Stadt miteinander harmonisch zusammengelebt. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt, wird dies bemerkbar. Jeder Winkel ist einzigartig, jede Straße malerischer als die nächste. Toledo ist ein Museum im Freien und greift einem in die Seele.

Während unseres Spazierganges durch die Altstadt sehen wir unzählige kleine Geschäfte mit großem Charme. Es fällt einem schwer, nicht in die Läden einzutreten, Stimmen scheinen nach uns zu rufen, und einem dieser Rufe folgen wir. Der Ladeninhaber ist Handwerkmeister in der Damasquinado-Technik, Tauschierung auf Deutsch, die hier in Toledo sehr typisch ist. Schüsseln, Vasen, ornamentierte Uhren, Armbänder… jedes seiner Stücke ist einzigartig und jedes einzelne verdient unsere Bewunderung!

Toledo. Artesanía, damasquinado

Die kastilische Gastronomie ist aber auch nicht ohne! Wir setzen uns ins Gaststätte Alfileritos 24, um ein typisches kastilisches Essen zu verkosten. Aus der großzügigen Speisekarte suchen wir die Spanferkel mit süßen Migas manchegas (geröstete Brotwürfel mit Schinken, Speck und Knoblauch) in Reinette-Sauce und einen marinierter Rebhuhnsalat mit Bratapfel und Waldbeeren-Vinaigrette. Einfach großartig!

Als nicht domestizierte Naschkatze brauche ich nach dem Essen unbedingt etwas Süßes und  hier bin ich genau richtig, denn Toledo ist auch wegen des hier hergestelltem Marzipans sehr bekannt. Der Ruf des Marzipans des Klosters der Klausurnonnen Santo Domingo El Antiguo, der im Judenviertel liegt, reicht bis Madrid. Durch ein kleines Fenster erscheint eine Nonnenhand, die mir ein Tütchen mit selbstgemachten Leckerlies reicht.

Toledo. Puerta del Cambrón

Mit dieser meiner schmackhaften Beute gehe ich runter zum Flussufer, um den Sonnenuntergang zu genießen. Es wird langsam dunkel, Lichter fangen an zu funkeln, die kleinen Gässchen der Stadt zu strahlen; noch einen kurzen Rundgang, um die Atmosphäre einzuatmen und dann geht es zum Parador, denn für mich ist ein Tagesausflug definitiv zu wenig!

parador

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