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Cales Fonts. Es Castell. Menorca

1. Sep 2017 Comments (0) Views: 3608 Allgemein, Slider

Menorca – Küstenwege und steinerne Zeugnisse

Menorca, die genau wie ihre bekannte Nachbarinsel Mallorca vor allem für Sonne, Strand und ungehemmten Ferienspaß steht, zeigt sich dem aufgeschlossenen Reisenden jedoch von ungeahnter Seite. Mich interessieren zum einen die vielen über die Insel verstreut liegenden Ruinen der sogenannten talayotischen Kultur, die ein Zeugnis frühester Besiedlung sind. Die  pyramiden- und rundförmigen Bauwerke aus der Zeit 1000 – 700 v. Chr. sind den Archäologen zum Teil bis heute ein Rätsel. Das zweite Ziel meiner Reise ist der Camí de Cavalls, ein 285 Kilometer langer Rundweg, immer entlang der Küste.

Vorantike Kultur

Talaiot de Trepucó. Menorca

Ich mache mich also auf den Weg diese, vor allem im Süden und Osten Menorcas zu findenden prähistorischen Bauwerke zu entdecken. Etwas ungläubig besehe ich in Trepucó die bizarr anmutenden, jedoch erstaunlich gut erhaltenen Steinkonstruktionen, dieser zu Unrecht noch immer wenig erforschten, vorantiken Kultur im Raum des westlichen Mittelmeers. Diese, zum Teil wie in Form gebrachte Gerölllandschaften aussehenden Bauwerke geben der Wissenschaft bis heute Rätsel auf. Ein bisschen erinnert mich das alles an Stonehenge, vielleicht auch an Asterix und Obelix. Ich versuche mir vorzustellen wie die Menschen in grauer Vorzeit hier gelebt haben mögen und arbeiteten, wie sie webten, Keramik herstellten und Lebensmittel. Obwohl für all das architektonische Belege existieren, verlieren sich die Spuren dieser alten Kultur weitgehend im Dunkeln.

Der Camí de Cavalls

Einem jüngeren Kapitel menorquinischer Geschichte widme ich mich auf dem Camí de Cavalls, ein immer entlang der Küste verlaufender Inselrundweg. Seinen Namen verdankt er den berittenen Patrouillen der britischen Besatzer, die sich im 18. Jahrhundert auf Menorca aufhielten.

Bei Cala Morell, am nordwestlichen Zipfel der Insel mit seiner zerklüfteten, steilen Küste laufe ich los in Richtung des Aussichtspunkts Punta Nati mit seinem um 1911 errichteten Leuchtturm. Für die knapp sieben Kilometer lange Strecke veranschlage ich zwei Stunden, tatsächlich brauche ich trotz des flachen Streckenprofils fast fünf, denn das Gelände ist steinig und der schmale Weg verläuft in Serpentinen, immer oberhalb des Meeres. Von Bausünden und den damit einhergehenden Ausprägungen des Massentourismus ist Menorca weitgehend verschont geblieben, weshalb ich auch hier, wie an anderen Stellen der Insel wenig Menschen begegne. Umso mehr werde ich mit beeindruckenden Aussichten und unmittelbaren Naturerlebnissen belohnt, mit swimmingpool-blauem Wasser in Badebuchten und wunderbaren Felsformationen.

Camí del Cavalls

Bilder v.o.n.u.

                           © Govern de les Illes Balears/Cales Fonts. Es Castell

                           © Govern de les Illes Balears/Talaiot de Trepucó

                           © Govern de les Illes Balears/Camí de Cavalls

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