Das Fest der Liebe, es dauert länger in Spanien – bis zum 6. Januar, um genau zu sein, bis zum Tag der heiligen drei Könige. Wir haben den drei Weisen aus dem Morgenland einen Brief geschrieben und ihnen detailliert aufgeschrieben, was wir uns wünschen – ganz so wie es die Kinder tun. Weil wir es gerne süß mögen, haben wir uns Turrón gewünscht, das arabischen Ursprung hat. Es gibt eine weiche und eine harte Variante und wir sind unsicher, welche wir lieber mögen, denn wir lieben beide. Wir heben uns die Leckerei auf, denn am Dreikönigstag selbst erfreut der Roscón de Reyes unsere Gaumen: ein traditionell kreuzförmig gebackener Kuchen.
In der Weihnachtszeit stopfen wir uns sowieso gerne die Taschen mit Gebäck und Leckereien voll. Auf den vielen Weihnachtsmärkten finden wir Süßes, Herzhaftes und Geschenke, in den einzelnen Regionen finden wir unterschiedliche Spezialitäten. In Andalusien und der Extremadura gibt es Mantecadas und Pestiños, in Aragón die Guirlache oder in Murcia die Paparajotes. Wir können gar nicht alle aufzählen, so viele gibt es. Nicht zu vergessen das spanische Marzipan, das in Figuren geformt wird.
Neben den vielen Weihnachtsmärkten lieben wir auch die lebenden Krippen. Die gibt es in Madrid, in der Umgebung von Valladolid in Kastilien-León – ganz besonders opulent ausgestattet ist die Darstellung in Cabezón de Pisuerga, eine wahre Reise in die Vergangenheit. Anstelle von geschnitzten Figuren, die wir aus Krippen sonst kennen, treten hier zum Teil bis zu 300 Darsteller auf, um die Handwerke der Vergangenheit und natürlich die Geburtsszene in Palästina vor 2.000 Jahren zu vergegenwärtigen.
Am meisten freuen wir uns aber auf den 28. Dezember, dann ist der Tag der unschuldigen Kinder. Auf den Märkten gibt es Scherzartikel, die Kinder treiben Schabernack und vollführen Streiche. In manchen Orten gibt es aber auch richtige Feste: Beim „Festa dels Enfarinats“ in Ibi findet eine Schlacht mit Eiern, Mehl und Knallern statt. Andernorts wird getanzt (in Murcia und in Córdoba) und beim „El Obispillo“ (in Burgos, Palencia und Murcia) präsidiert ein Kind für einen Tag als „Bischöfchen“.
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Bilder v.o.n.u. © Turespana